Unser Friedhof
Endlich übersichtlich. Ein großer Schritt für unsere Gemeinde wurde getan!
Was wird denn da immer wieder über die Friedhöfe gesagt?
Liebe Gemeinde, häufiger wurde mir diese Frage gestellt und hier soll nun eine Antwort folgen. Der Kirchenvorstand hat sich mit großem Fleiß im letzten Jahr an eine große Veränderung unserer Friedhofsstruktur gewagt und nun kann ich berichten, dass das Kunststück vollbracht ist. Aber fangen wir von vorne an.
Bei Rückfrage zu einem unserer 6 Friedhöfe in der Kirchengemeinde Adenstedt- Wrisbergholzen waren Antworten nur schwer zu geben. Alle 6 Friedhöfe, Adenstedt, Sellenstedt, Grafelde, Wrisbergholzen, Segeste und Westfeld, waren eigenständige Verwaltungseinheiten und hatten somit eine eigene Friedhofsordnung sowie eine eigene Friedhofsgebührenordnung. Bei jeder Frage musste also nachgelesen werden, welche Bestimmung nun grade für den jeweiligen Ort zutrifft. Eine zeitraubende Vorgehensweise, die darüber hinaus viele Fehlerquellen barg. Auch finanziell barg diese Kleinteiligkeit ein hohes Risiko, da demografische Schwankungen in der Zahl der Beerdigungen nur schwer aufgefangen werden konnten und somit die Friedhofshaushalte zum Teil zu einer großen Belastung für unsere Gemeinde geworden sind.
Dieser komplizierten Konstellation ist es wohl auch geschuldet, dass die Friedhofsunterhaltungsgebühren (FUG) in manchen Orten schon seit 2007, also seit 13 Jahren, nicht mehr angepasst wurden. Dort wo Anpassungen der FUG vorgenommen wurden, geschah dies lediglich auf Druck des Kirchenamtes, da sonst eine Handlungsunfähigkeit vorgelegen hätte.
Auch wenn hier schon mannigfaltige Gründe für eine Neustrukturierung genannt sind, muss ein weiterer angeführt werden. Nicht nur die FUG war auf allen Friedhöfen verschieden, sondern auch das Angebot von verschiedenen Grabarten und die hierfür anfallenden Kosten wichen zum Teil stark voneinander ab und entsprachen nicht mehr dem Bedarf und den Wünschen der Gemeindeglieder.
Einfach gesagt, stellte sich den Angehörigen von Verstorbenen die Frage, warum ein Grab in Grafelde andere Kosten verursachte als ein Grab in Sellenstedt, wo doch beide nahezu in Sichtweite liegen und die gleiche Bestattungsart gewählt wurde.
Gemeinsam mit mir machte sich der Friedhofsausschuss unserer Gemeinde an die Arbeit. Nach einer Ortsbegehung auf allen 6 Friedhöfen wanden sich die Mitglieder den einzelnen Haushalten zu, um sich so erst einmal einen guten Überblick über Gestaltung und den Zustand unserer Friedhöfe zu machen und Wünsche der Gemeindeglieder, zum Beispiel nach Urnendoppelgräbern, mit einzubeziehen.
Nach intensiven Vorüberlegungen wurde dann in Zusammenarbeit mit dem Kirchenamt Hildesheim eine vorläufige Friedhofsordnung erstellt, die dann in mehreren gemeinsamen Sitzungen überarbeitet und angepasst wurde. Schnell wurde hierbei deutlich, dass aus den 6 Friedhöfen ein Friedhof werden soll, um Verwaltung, Pfarramt und Gemeindeglieder arbeitstechnisch und finanziell zu entlasten.
Ziel aller Überlegungen war eine einheitliche Friedhofsordnung und eine einheitliche Friedhofsgebührenordnung zu erreichen, bei der die nötigen Kostenerhöhungen möglichst gering ausfallen und im Besonderen auch die veränderte Lebenssituation der Menschen beachtet wird. Als Beispiel sei hier erwähnt, dass mit der neuen Gebührenordnung die Einebnung gleich beim Kauf der Grabstelle mit bezahlt wird, damit keine späteren Belastungen für die Angehörigen entstehen.
Nach reichlicher Überlegung hat der Kirchenvorstand die neue Friedhofsordnung und die neue Friedhofsgebührenordnung zum 01.01.2020 in Kraft gesetzt, sodass wir als Kirchengemeinde seit dem Jahreswechsel einen Friedhof haben, der aus 6 Abteilungen besteht.
Für diesen Friedhof gibt es eine Ordnung und einen Gebührenkatalog! Beides kann im Pfarrbüro Adenstedt eingesehen werden oder wird Ihnen dort zur Verfügung gestellt. Ebenso werden die entsprechenden Informationen auch über unsere neue Internetseite zugänglich gemacht. Im Laufe dieses Jahres wird überdies eine Broschüre über das Friedhofsangebot, sowie die anfallenden Kosten erstellt werden. Diese wird an alle Nutzungsberechtigten versendet und wird im Pfarrhaus Adenstedt ausliegen.
Mein Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unseren Friedhöfen, die eine tolle Arbeit leisten und mit viel Sorgfalt für unsere Gemeinde bei der Sache sind. Des weiteren einen Dank an die Mitglieder des Kirchenvorstands und des Friedhofausschusses, die die Mühen und die Zeit auf sich genommen haben einen solchen Kraftakt, wie eine Neustrukturierung der Friedhöfe, zu bewältigen. Und ein letzter Dank auch dem Kirchenamt, das mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.
Ich bin froh, dass das Chaos nun ein Ende hat und die frei gewordene Arbeitszeit nun anderen Dingen gewidmet werden kann.
Ihr Pastor Lars Lukas